Im Bett mit Lou Andreas-Salome

Gibt es eine Frau aus der Weltgeschichte die euch je inseriert hat? Wenn ja, wie viel wisst ihr über sie? 

Ich bin über die Jahre immer wieder auf Lou Andreas-Salome gestoßen. Erst durch Malwida von Meysenburg, Freud und dann natürlich durch Nietzsche... Im Grunde weiß ich nicht so genau warum ich so lange gebraucht hebe. Immerhin habe ich Germanistik UND Philosophie studiert, mit einem Fokus aus Philosophische Themen, die sich sehr mit ihrer Arbeit überschneiden. Nun die Erklärung finde ich irgendwie in meiner anfänglichen Auffassung das sie zu den früher Frauenrechtlerinnen gehört. Ein Thema, was mich selbst noch nie sonderlich interessiert hat. Ich tu halt was ich tu, egal, ob ich nun Frau oder Mann bin. Ja, da bin ich vielleicht etwas Kleingeistig. Dann sah ich eine Sendung (eine von denen, die meine Mutter gerne gut) und da wurde die Philosophin kurz zum Thema. Am selben Abend habe ich mir noch die Biographie Lou Andreas-Salome - Der bittersüße Funke Ich von Kerstin Decker  bestellt. 


Tja, was soll ich sagen, es wurde das Buch meines Sommers. Das liegt nicht nur daran, das ich zur Zeit sehr langsam lese, sondern auch daran, dass ich mich von dieser Biographie überzeugen lies. Lou Andreas-Salome ist nicht nur einfach eine Randfigur der Personen in deren Leben sie eine Rolle spielt, viel mehr spielen Nietzsche, Rilke, Freud und all die anderen Persönlichkeiten einfach eine Rolle in ihrem Leben. Ihren Findungsweg fand ich schlichtweg faszinierend und ihren unzähmbaren Charakter bewundernswert. Eine streng christlich erzogene, russische Generalstochter wird Philosophin, Psychoanalytikerin und Autorin? In ihrem Jahrhundert? Undenkbar. Hat sie aber nicht interessiert. 
Ihre Jugend ist wild und von vielen großen Namen durchdrungen. Sie verdreht den gebildeten Herren ihres Krises den Kopf und will das eigentlich gar nicht. Sie glaubt an die einfache Verbindung zwischen gleich denkenden, ohne Beachtung des Geschlechts. Ihr angenommener Heiratsantrag ist abenteuerlich. Iher Leben wird im Grunde genau so bleiben. Sie wird nur erfahrener. Aber sie weicht nicht von dem ab, was sie ausmacht: Sich selbst.
Ihr merkt, sie beeindruckt mich. 

Was die Biographie angeht. Es gibt bessere, es gibt schlechtere. Viele erhaltene Briefe und "Zeitzeugen" werden zitiert. Leider rutscht Lou da doch grade am Anfang immer wieder in die Randposition. Aber später grooved sie das quasi ein. Die Biographie lässt sich aber sehr flüssig lesen, enthält interessante Details ohne ausschweifend zu werden. Also im Grunde eine runde Sache. 

Vielleicht inspiriert es euch jetzt ja auch, mal wieder über schon verstorbene Menschen zu lesen. habt einen schönen Tag/Abend/Nacht. 

Wir lesen uns!


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