Kiss the Frog

Die Prinzessin küsst den sprechenden Frosch und er wird zum Prinzen? Ich frage mich in welchen Buch dieses Ende steht. Ich finde auf jeden Fall nur die Originalversion.

Eat the Frog ist mir aber auch schon als eine Technik begegnet, um Aufschieben also Prokastrinieren entgegenzuwirken. Für mich ist zwischen Kiss und Eat allerdings kein großer Unterschied. Und ich muss sowie so immer an die Prinzessin aus dem Froschkönig denken. Ich mag sie nicht und mochte sie noch nie: Ein Mädel, dass einen Frosch nur für seine Zwecke ausnutzen will und nicht unbedingt bereitwillig dem Frosch ihre Dankbarkeit zeigt. Ich mag das Märchen wegen dem Armen Heinrichs, dem treuen Kutscher des Prinzen.

Aber zurück zu unserer Prinzessin: Nachdem der Frosch ihr ihre geliebte goldene Kugel wieder aus dem Brunnen gefischt hat, versucht sie mit allen Mitteln sich um ihr Versprechen zu drücken. Der Frosch hat ihr die Kugel ja nur wieder rausgefischt, weil er wieder am Hof leben wollte. Aber der Herr Frosch lässt sich nicht Lumpen und begehrt immer wieder auf. Gut das die Prinzessin einen Vater hat, der darauf achtet, dass seine Tochter ihr Versprechen hält. Die hätte den Frosch nämlich bestimmt vor der Tür stehen lassen.

Genauso geht es mir oft mit Aufgaben für die Uni, die ich in den Ferien erledigen muss. Prokastination Ahoi!  Aber ich weiß ziemlich genau, dass ich mit dem Lernen richtig loslegen sollte, da ich irgendwann keine Zeit mehr habe. Und es hilft bei mir nicht "Pläne" zu machen, dann mache ich viele Pläne um nicht zu lernen. Ich benehme mich also eigentlich genauso, wie meine so ungeliebte Prinzessin. Ich gehe eine Verpflichtung ein -indem ich eine Prüfungangemeldet habe- und drücke mich vor der Erfüllung.
Aber auch bei anderen Aufgaben neige ich zum Aufschieben. Der Ämterzirkus ist bei mir immer noch nicht vorbei. Hier gehe ich zwar keine Verpflichtung ein, trotzdem setzen die immer Fristen. Da muss man dran bleiben, sonst hängen einen die Ämter ab und der Tanz beginnt von neuen. Da mach ich zwar auch nicht alles sofort, aber dieser Frosch ist bei weiten nicht so freiwillig gewählt.



Also unsere Frösche sind die Aufgaben, die wir so ungern tun aber doch sie wichtig sind. "Eat the Frog" besagt nun, diese als erstes zu verrichten, damit man sie erledigt hat und sie auch mit voller Energie erledigt hat. Ganz ehrlich... Wenn ich nicht den richtigen Moment abwarte und dann wirklich konzentriert ran gehe... Dann klatsche ich den Frosch gegen die Wand. Wie die Prinzessin. Nur ich bekomme dabei keinen Prinzen heraus. Sonder Froschklatsche.

Den Startpunkt finden, dass funktioniert aber bei mir ganz von selbst. Die Bedingung dafür ist nur, dass ich soetwas wie Formulare ausfüllen und Hund ausführen aus dem Kopf bekomme. Also erledige ich immer erstmal die kleinen Dinge im Alltag, versuche den anderen Blödsinn, den ich nicht beeinzuflussen kann und küsse dann den Frosch, weil ich mich über ihn freue. Dieser Frosch ist nämlich die Aufgabe, die mich zu meinem Prinzen also meinem Ziel führt. Meine wichitgen Aufgaben haben immer mit meinen mir wichtigen Zielen zu tun.

Man sollte also keine komische Prinzessin sein, aber man muss auch keine Aufgabe verteufeln, sondern hinter dieser unangenehmen Aufgabe das gewünschte Ziel sehen. Probierts mal aus, ich mache das auch grade.

Eventuell ist der Alltag schon alleine deswegen viel leichter, weil man es eben zielgerichteter und positiver sieht. Irgendwie ein bisschen mehr 100% Leben anstatt 75% Arbeit(sstress) und  25% Leben. Aber war nur eine Idee.

Also Kiss the Frog ;)

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