Gamevorstellung: Her Story

Ich hatte schon lange vor euch PC Spiele vorzustellen, aber es hapert bei mir noch etwas an der Technik und ich stelle euch nichts vor, was ich nicht komplett selbst gespielt habe.

Nun weiß ich natürlich, das Videospiele nicht für jeden etwas sind und das man oberflächlich betrachtet meistens nur Bruchteile dieser Rubrik kennt.
Deswegen will ich mal versuchen Spiele herauszugreifen, die ich für etwas besonderes halte. Meistens werde ich das aufgrund der Story tun, da das nun mal mein Steckenpferd ist.



Das heutige Spiel stelle ich aus dem selben Grund vor.
Her Story ist ein Indie-Game, also ein Spiel, das nicht aus den großen Entwicklerstudios kommt.
Es basiert auf einer Database aus Videomaterial, aus der der Spieler sich die Geschichte zusammen setzen muss. Der grafische Hintergrund des Spiels ist sehr schlicht gehalten: Es ist der Desktop eines Polizei-PCs auf dem man nicht nur die Database sondern auch noch ein paar andere Kleinigkeiten findet. Ziel ist es als Spieler die Geschichte  aufgrund gezielter Suchwörter herauszufinden. Das funktioniert ähnlich wie mit jeder Suchmaschine. Allerdings bekommt man nur die ersten fünf Verhörvideos, die mit dem Suchwort getaggt (markiert) sind. So kann man Stück für Stück der Lösung näher kommen. Um alle Videos gesehen zu haben, muss man dann etwas mit Tricks bzw. Schläue arbeiten,. Alle Videos zu finden ist nämlich gar nicht so einfach - es war mein persönliches Ziel, deswegen weiß ich das. Aber für das Spiel ist die Vollständigkeit nicht so wichtig und trotzdem sollte man ein wenig länger rätseln und sich möglichtst nicht spoilern. Das Spiel ist auch nichts für Leute, die aktive Aktion brauchen oder ein Spiel gerne schnell - aber nur oberflächlich - lösen.  Her Story lebt von den Details und deren Verworrenheit.
Mehr möchte ich euch nicht sagen, damit ich euch nicht zu viel erzähle. Nur noch eine Hintergrundinfo: Es basiert auf einem echten Fall!


Und nun noch warum es für mich etwas besonderes ist:
Ich habe die blöde Angewohnheit bei Krimis schon in den ersten fünf Minuten zu wissen wer der Mörder ist. Damit  habe ich schon so manchen enttäuscht, der mir einen kniffeligen Film zeigen wollte. Einmal bekam ich sogar den ziemlich beleidigten Kommentar, dass ich wie ein Serienkiller denken würde. Ich kann mich halt gut rein denken. Bis zur Serie Cold Case fand ich alles was mit dieser Art der Spannung zu tun hatte nichts am Hut. Dann habe ich gemerkt, dass nicht nur der Mörder oder das Opfer etc. interessant sein können, sondern die vielen Kleinigkeiten die zum Ausgang der Sache führen. Also die Frage nach dem Warum ist für mich ausschlaggebend.
Deshalb bin ich mittlerweile doch sehr interessiert an diesen Geschichten. Her Story ist eben genau das für mich. Ich konnte in diesem Spiel meine Suche selbst ausleben und war nicht, wie in Filmen oder Büchern, von einem Protagonisten abhängig. Ich war der Protagonist.
Zudem hatte ich dieses Semester ein Seminar zum Thema Sprache und Kriminalistik. Darin haben wir Verhörmethoden, Analysen und was sonst noch in der Verbrechensaufklärung mit Sprache zu tun hat beschäftigt. Es war jedoch zwangsweise sehr theorielastig, weil es bis auf ein paar Rollenspiele nur Beispiele aus der Presse möglich machten etwas in die Praxis reinzuschauen.
Das war der Grund warum ich mir Her Story zulegte. Es war ein wenig "Praxis" die zu diesem Seminar passte. Und ich verstand auch die Funktion auf der das Spiel basierte.
Insgesamt also das perfekte Spiel für meinen Momentanen Lebensabschnitt.


Aber ich denke es ist auch für euch, egal ob ihr "Gamer" seid oder nicht, mal eine schöne Erfahrung ist. Das Spiel ist nicht allzu lang und nicht allzu schwer, man braucht auch keine "Skills" dafür. Man muss nur zuhören, die richtigen Keywords rausfinden und Spaß am Rätseln haben.
Auch die Anforderungen sind zu meistern. Das Spiel gibt es sowohl für Windows als auch für Mac und alles weitere findet ihr hier oder dort wo ihr das Spiel sonst holt (Steam in meinem Fall).


Jetzt noch zwei Sachen: Erstens das Spiel ist komplett auf Englisch. Das ist aber mit guten Schulenglisch kein Hindernis. Die Schauspielerin hat eine gute Aussprache, es gibt einen Untertitel und es gibt eigentlich nur wenige ungebräuchliche Wörter. Der Untertitel ist auch ganz praktisch, weil ihr dort die Wörter abschreiben könnt, die ihr suchen wollt. Man weiß ja nicht immer wie sie nun richtig geschrieben werden, wenn es nicht unbedingt die Muttersprache ist.
Und apropos schreiben, Nummer Zwei ist ein Tipp: Legt Zettel und Stift bereit. Da könnt ihr euch notieren, nach welchen Worten ihr suchen wollt. Manchmal hat man nämlich zu viele im Kopf, die man nach dem nächsten Video dann wieder vergessen hätte, wenn sie nicht aufgeschrieben werden.

Ok. Soviel zu meinem ersten Spiel für euch.

Bis bald
eurer Glückskecks

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