Verliebt in Stereotype



Der Mann, der Beschützer, und die Frau, die ihn umsorgt, dass sind wohl die Standartstereotype der bekannten Problematik, die oft hinter der Gleichberechtigung stehen. Diese Rollenbilder nur unsere Akzeptierten Bilder. Ich habe das Gefühl, dass ganz andere Bilder viel unterschwelliger in unserer Gesellschaft vor sich hinwabern. Mädchen ist nun mal nicht gleich Mädchen und Junge nicht gleich Junge. Kein Kind spielt nur mit dem Spielzeug, was für sein Geschlecht gedacht ist. Eigentlich spielen Kinder mit dem Spielzeug, dass ihnen gefällt. Aber dann kaufen Mütter rosa Kleidchen und blaue Mützen und schon ist das Klischee ist wieder bedient.  Mütter, naja Eltern, die genau das Gegenteil tun erfüllen das andere Klischee. Im Grunde genommen erfüllen alle ein Klischee egal was sie tun und im Grunde ist es auch völlig egal, wenn es nicht unser Verhalten so bestimmen würde.



Nehmen wir mal an, wir treffen eine junge Frau. Wir kennen sie noch nicht lange, aber wir wissen schon mal, dass sie leicht reizbar ist. Ansonsten wissen wir, dass sie eine modische Erscheinung hat und gerne lacht. Welche dieser Eigenschaften werden wir zu einem Klischee zusammensetzen: Genau, die Negativen: Leicht reizbar + modisch gekleidet = Zicke. Wirklich? Wir kennen sie ja kaum. Aber neun von zehn Leuten werden einfach aus Gewohnheit diesen oder einen ähnlichen Schluss ziehen. Ich überlege oft ob wir da unserem Überlebensinstinkt folgen. Würde jedenfalls erklären warum ich oft Nummer Zehn  bin. Ich komme oft auch auf so ein Klischee, haue meinen Gedanken dann selbst auf die Finger und erkläre ihnen, dass wir vielleicht noch mal abwarten sollte. Und oft ist es genau so. Wir beobachten länger, sehen das sie viel lacht, nett ist, Witz hat und das Zicken nur selten ernstgemeint oder zu mindestens schnell aus der Welt geschafft sind.  Also gar keine Zicke. Das Merkmal der Reizbarkeit ist nicht aus der Welt, aber es ist nicht der ganze Mensch.
Ähnlich ist es mit diesen Kriterien, nach denen wir die Attraktivität unseres zukünftigen Partners bewerten. Im bescheuertsten Fall  achtet man auf das Aussehen. Dann gibt es ja die Vorstellungen die wir uns selbst machen, aber die bestimmt nicht  unbeeinflusst ist. Die Eine möchte einen Bad Boy oder einen gepflegten Schönling. Er möchte einen schlaffertigen Wildfang oder eine hübsche Strandschönheit. Und so laufen wir durch unsere Welt und suchen nach unserem Stereotyp. Wie oft ist es uns wohl schon passiert, dass wir uns so schnell in einen anscheinend passenden verliebt haben und dann feststellen, das unsere schöne Verpackung nicht wirklich das ist, was wir uns wünschen. 

Er lässt vielleicht überall die Socken liegen und überhaupt findet er es wichtiger auf Fremde einen Eindruck zu machen, als sich mit dir zu unterhalten. Für sie bist du dann einfach nur ein Kissen auf dem Sofa, weil eure Interessen komplett auseinander gehen.  Naja ihr kennt das ganze, nicht nur auf den ersten Eindruck vertrauen, bla bla bla. Ob das früher der Grund war, weshalb man so schnell verheiratet war? 

Wir lernen jemanden kennen, verlieben uns und heiraten, dazwischen lagen noch vor fünfzig Jahren knapp ein bis zwei Jahre. Heute können da zehn Jahre dazwischen liegen. Dann heiraten Manche und glauben, der Alltag wird plötzlich ganz neu und wieder frisch verliebt. Andere werden nach einigen Jahren mit den Problemen des echten Lebens konfrontiert. Verliebt sein in einen Wunsch hält das wahre Leben nicht aus. Wie also nun? Wieder auf die alte Weise, heiraten, dass die Gesellschaft weiter existieren kann und den Mythos der romantischen Liebe aufrecht erhalten? 

Und da haben wir wieder die Stereotype, auch und grade in der Liebe. Sollten wir nicht auch hier genau über unsere rosarote Brille hinausschauen und herausfinden, in wen wir uns grade verliebt haben.  Genießen wir das Verliebt sein aber shen auch hin und werden nicht blind. Wir haben die Freiheit uns verlieben zu dürfen. Wie schön wäre es doch, wenn wir daraus auch Liebe machen könnten.
Schaffen wir doch die Stereotype und sehen den perfekten unperfekten Menschen, in den wir uns grade verlieben.

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