Wir sind erst der Anfang...

... aber wir glauben, dass wir schon das Ziel wären.


In meinem Gehirn gibt es einen Teil, der nur schwarz-weiß denkt und der unterscheidet meine Mitmenschen gerne aufgrund gegensätzlicher Charakteristika. Dazu gehört zum Beispiel Egozentriker und Selbstlose. Warum das für diesen Post wichtig ist? Weil unsere Gesellschaft meiner Meinung nach sehr egozentrisch ist.
Grade unsere westeuropäische Gesellschaft neigt dazu sich als Krönung der Schöpfung darzustellen. Wir sind am demokratischten, am weitentwickelsten und überhaupt... jaja ... Aber ganz ehrlich die Religionen, die sich hier ausgebildet haben, verleiten uns schließlich auch dazu und das schon seit Jahrhunderten. Ich frage mich jetzt, ohne jemanden angreifen zu wollen, ist das nicht etwas arrogant? 

Schauen wir uns die Natur doch an, egal wie sie entstanden ist oder wer sie erschaffen hat, ist sie nicht einfach ein Wunder in sich? Welcher Mensch kann schon von sich behaupten, dass er etwas erschaffen hat, was sich einfach so aus sich selbst entwickelt hat oder sich immer wieder nach den selben Regel reproduziert. 
Die Natur oder was auch immer hat uns, unsere Welt unser ganzes Universum aus einem Hintergrundrauschen der Teilchen entstehen lassen. Einfach so. 
Unvorstellbar? Natürlich, für uns Menschen. Deswegen versammeln wir uns in Gruppen und versuchen uns gegenseitig zu erklären, wie es denn gewesen sein könnte. Und da der Mensch so ungern unwissend ist, füllt er das, was er sich noch nicht erklären kann mit Ansetzen oder Konstruktionen. So wie die Nisteln für mich als Kind immer Feennester waren. Ich konnte mir diese Kugeln in den Bäumen nicht anders erklären. 


Also füllen wir die Leerstellen, bis irgendein - nennen wir sie mal Forscher - eine Erklärung findet. Sie beobachten wie sich eine Zelle teil und wieder teilt, bis sie sehen, dass die Natur einen Algorithmus für jedes Ding auf der Erde hat. Und dank unseres Denkens entwickeln wir Maschinen, die uns helfen die Welt zu verstehen. Aber auch all das erfordert Hingabe, eine Leidenschaft, ein gewisses Talent und die Bereitwilligkeit aus seinem bisherigen Denken oder vielleicht Glauben herauszutreten und über den berühmten Tellerrand zu blicken.

Viele von uns verstehen die Abstrakten Bilder der Forscher nicht. Sie sind so ungreifbar, dass sie uns erklärt werden müssen. Aber dafür sind wir so unglaublich ungeduldig. Weiterhin an unseren bisherigen Konstruktionen festzuhalten ist so viel einfacher. 
Und da beginnt der Streit. Unsere nicht bewiesenen Konstruktionen sind einfacher zu verstehen und 
- geben wir es doch mal zu- lassen uns besser dastehen. Die Krönung der Schöpfung
Jeder der schon mal gelogen hat um sich besser dastehen zu lassen weiß, dass es sehr unangenehm ist der Lüge überführt zu werden. Man könnte einerseits Ehrlich sein und gleichzeitig könnte man sich eingestehen, dass vielleicht beides Möglich ist. Was für den einen so ist, ist aus einer anderen Perspektive vielleicht anders. Um das herauszufinden müssen wir allerdings dem Anderen zuhören und mit ihm sprechen. Dann erkennen vielleicht alle das an der anderen Perspektive etwas dran ist. Ist die Schöpfungsgeschichte vielleicht nur eine ausgeschmückte und gleichzeitig vereinfachte Erzählung der Evolutionsgeschichte? Wer weiß, darüber sollte man mal sprechen? Und ist Physik immer noch so langweilig, wenn wir durch sie endlich erkennen, dass jeder von uns ein kleines Wunderwerk ist? Ein durch Formeln beweisbares Wunder. Man sollte mal drüber nachdenken. 

Und genau da sind wir noch lange nicht in der Krone angelangt. Das Was-auch-immer hat uns bis jetzt erst von einem lebenden Wesen, zu einem denkenden Wesen und jetzt vielleicht zu einem weiterdenkenden Wesen gemacht. Wir stehen erst am Anfang des Denkens und Entdeckens.  
Wir Wunder dürfen jetzt nach und nach entdecken, was für Wunder uns noch entdecken. Wir dürfen lernen und etwas falsch auffassen. Dann wieder entdecken, was da Falsch war und die Welt wieder neu kennenlernen. Wir stehen immer noch am Anfang unserer Entdeckungsreise und lassen sie doch nicht zu, weil wir glauben schon am Ziel zu sein. 


Also sollten wir vielleicht nicht davon ausgehen, dass wir schon fertig sind, vielleicht sollten wir vielmehr glauben, dass wir Wunder sind, die sich jetzt auf eine Reise begeben, auf der wir uns und unsere Umwelt entdecken dürfen. 

Habt eine schöne Zeit ihr Wunder da draußen!

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