Fantasie rettet uns

Wir schleppen uns Tag für Tag, durch unseren relativ eintönigen Alltag. Er ist nie leicht zu ertragen gewesen, wenn man bedenkt, dass der Mensch ja durchaus grausame Seiten hat. Die Realität kann von langweilig bis erschütternd hin zu deprimierend reichen. Aber was hält uns davon ab uns wie die Lemminge von den Klippen zu stürzen.

Ich denke eine Rolle spielt natürlich die Wahrnehmung. Der einfachste und traurigste Weg ist die Abstumpfung. Dann nehmen wir halt einfach alles nur noch dumpf wahr und werden innerlich zu einer Art Roboter, der nur für seinen eigenen Erhalt sorgt. Ein wenig wie Zombies.

Dann gibt es noch diese Künstler, die von klein auf die Kunst der Abgrenzung erlernt haben. Diese Menschen lebten im hier und jetzt nehmen alles wahr und schaffen es, sich von den Dingen, die sie zerstören würden zu Distanzieren. Damit bekommen sie auch die Möglichkeit schnell einen Weg zu finden das Problem zu lösen. Ich bewundere diese Menschen. Das kann ich nämlich so gar nicht.

Ich gehöre zu den Menschen, die ihren Kopf in die Wolken stecken sollten. Nehme ich meinen Kopf nämlich da raus, stürmt alles so furchtbar auf mich ein und das halte ich meistens nicht aus. Meine Wolken sind meine Träume und Gedanken, meine Fantasie. In meiner Fantasie kann alles passieren und nicht selten treffe ich in meiner eigenen kleinen Welt auf die Lösung meiner Probleme.
Das Problem an dieser Form des Ertragens- und  Problemlösens ist, dass man oft etwas abgehoben, weltfremd und abwesend wirkt. Da ich mich nicht von den Nachrichten distanzieren kann, sehe ist statt dessen Serien, die in einer ganz anderen Welt spielen. Dort lösen sie unsere Probleme auf eine Weise, die in der Realität irgendwie nicht umsetzbar sind.


Ich frage mich manchmal ob es zu wenige Tagträumer und Fantasten gibt oder ob wir es einfach nicht schaffen uns untereinander zu verständigen. Denn eigentlich habe ich gemerkt, dass meine Fantasie mich weiterbringt als die Pläne, die ich mit realistischen Vorstellungen gemacht habe. Vielleicht würde es auch unsere Gesellschaft viel weiter bringen, wenn wir gemeinsam Luftschlösser bauen würden.

Um uns Träumer zu helfen hätten wir ja die Künstler der Abgrenzung. Die würden den Luftschlössern ein richtiges Fundament geben. Und wenn es dann klappt, könnten die Leute, die abstumpfen mussten wieder aus ihrer grauen Welt auftauchen.

Also vielleicht: Dream big, wark hard and everything could happen!  

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