Selfcare - Verantwortung übernehmen

Die, die mich schon länger kennen, wissen, dass ich öfter mal "kaputt" gehe. Also im Grunde gibt es immer drei Krankheiten die sich bei mir abwechseln: Gastritis, Arthrose und Derpressionen. Und jetzt wo ich eigentlich echt happy sein sollte, weil es endlich weitergeht, schlägt die Arthrose wieder zu.
Aber wisst ihr im Grunde bin ich kein Opfer einer unglücklichen Fügung. Es ist nämlich so, dass ich nicht genug auf mich selbst aufpasse. Ich habe extreme Defizite darin, Verantwortung für mich zu übernehmen und das in Kombination mit meinem jahrelang gepflegten Selbsthass ist es noch immer der Grund für meine ständigen Ausfälle.

Also sitze ich jetzt hier, fein auf Eis gelegt und kann mich gut mit diesem Problem auseinander setzen.

Ich gebe zu, in der Vergangenheit habe ich oft mit den Gründen gerungen. Hätte ich damals beispielsweise früher nach dem Unfall mit meinem Knie besser darauf geachtet, dass das Knie zeit zum ausheilen hat, hätte ich heute wohl nicht das Problem. Ich weiß nicht, wie viele es unter euch gibt, die hier und da mal ein Problem mit ihrer Eigenverantwortung haben, aber ich denke in diesem riesen Bereich findet jeder ein kleines Defizit bei sich.
Etwas was ich noch nie mochte, ist die Verantwortung auf andere zu schieben. Ich könnte zum Beispiel sagen, dass der Arzt mich besser hätte aufklären müssen. Stimmt aber nicht. Erstens konnte dieser Arzt gar nicht wissen, dass ich ein ungesundes Körpergefühl habe und zweitens bin ich ja auch nie nochmal zur Nachuntersuchung gegangen. Ich bin ein dummer Mensch und gehe nur zum Artzt wenn es grade ein Notfall ist, wenn ich soweit verdrängt habe, bis ich nicht mehr stehen kann. Ein Knock out ist nötig, damit ich mich um meinen Körper kümmere. Das weitet sich aber nicht nur auf den Körper aus, sondern auch auf meine Psychischegesundheit. Deswegen hieß es in der Vergangenheit immer bei mir: Ignorieren, bis es nicht mehr geht.

Das soll sich jetzt ändern.

Die Überlegungen begannen mit den Schmerzen der letzten Woche. Meine derzeitige Chefin wies mich indirekt darauf hin, dass ich schon die Verantwortung habe für mich zu sorgen. Ich bin schon einige Tage mit Schmerzen zur Arbeit gegangen. Als Schutz habe ich mir eingeredet, dass ich das mache um die Leute nicht im Stich zu lassen. Genau das tue ich nämlich wenn ich krankgeschrieben werde, jedenfalls fühlte ich mich so. Und nun bin ich länger krankgeschrieben, als wenn ich früher reagiert hätte. Aber dieses Gefühl habe ich nur, weil ich die Leute auf der Arbeit gerne mag. In der Ausbildung oder Schule war das aber nie der Grund für mich trotzdem hinzufahren. Damals war es meine - bzw. die - berühmte Comfortzone. Warum?

Naja ganz einfach: Ich habe Angst zu telefonieren und Angst davor, dass mein dortiges Umfeld schlecht von mir denkt. Woher das kommt... hmmm ... muss ich noch herausfinden.
In der Nacht bevor ich zum Arzt ging habe ich nicht geschlafen, weil die ganze Zeit die Ängste und die Gefühle auf mich eingeprügelt haben. Als ich mich anzog und mich auf dem Weg zum Arzt machte, saß dieses Monster auf meinem Rücken und versuchte mich zurück zu halten.
Ich hätte heulen können. Die Schmerzen habe mir nämlich gesagt, dass ich da jetzt hin muss, weil es sonst nicht besser wird. Es wird erst besser wenn ich auf mich, meinen Körper höre, meine Ängste überwinde und aus meiner Comfortzone herauskomme. Die Leute auf der Arbeit sind sehr lieb und verständnisvoll, da habe ich nichts zu befürchten. Und wenn es doch so wäre? Dann hätte ich einen kaputten Körper UND ein schlechtes Umfeld. Also ändere ich doch lieber das, was ich ändern kann. Dafür habe ich die Verantwortung.

Dieses Monster der Gewohnheit und Angst sitzt mir immer noch im Nacken. Da wird es wohl auch nach eine Weile bleiben. Solange bis ich gelernt habe es zu ignorieren anstatt mich.
Die Verantwortung für mich liegt bei mir. Wenn man das erstmal begriffen hat, ist man hoffentlich auf den richtigen Weg und einen großen Schritt in Richtung Selbstliebe gegangen.

Habt euch selbst schön lieb! Bis zum nächsten Mal!

Kommentare

  1. Hey! Dein Post spricht mir aus der Seele. Lange Zeit waren Angst und Zweifel auch mein Begleiter. Aber du raffst dich auf, du übernimmst die Verantwortung für dich selbst. Und genau das ist es, was dir helfen wird. Du hast Eigenantrieb. Und ich denke, dass ist das Wichtigste. LG

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Haut rein, aber euch nicht gegenseitig!