Wieviel Selbstliebe darf ich für mich empfinden?

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Ich stamme von einer sehr selbstlosen und sehr selbstbezogenen Frau ab. Die Eine ist meine Großmutter. In der gesamten Familie haben wir meine Großmutter nie als besonders aufmerksam anderen Mensche gegenüber kennengelernt. Ich gehe sogar davon aus, dass ihre Selbstliebe an Narzissmus grenzt und sie hat mindestens vier von meinen fünf Familienmitgliedern dadurch im Leben sehr negativ beeinflusst. Umso überraschender ist es, dass meine Mutter eine komplett selbstlose Person ist. Nein, natürlich ist sie nicht komplett selbstlos, aber meistens ist es für sie wichtiger, dass sich andere wohl fühlen oder dass sie ihnen eine Freude macht, als ihr eigenes Befinden. Und das ist manchmal schwer zu ertragen, weil wir immer zusehen wie tapfer sie mit ihrer Krankheit kämpft und gleichzeitig viele Menschen ihre Liebenswürdigkeit ausnutzen oder sie auf Grund dessen herabsetzen wollen.  Diese beiden Extreme gehören für mich seit einiger Zeit zum Alltag, weil mich nicht mehr ein paar hundert Kilometer vergessen lassen, was da täglich vor sich geht. Diese beiden Extremen führen bei mir oft zu dem Zweifel an meine Aufgabe für 2017: Ich soll vor allem gut zu mir sein. Aber wie "selbstverliebt" darf ich sein?

Ich bewundere meine Freunde dafür, dass sie um Hilfe bitten können. Das ist nämlich so eine Sache, die meine Mutter auch selten tut. Und zu denken, dass irgendeiner doch sehen muss wie schlecht es Einem geht, ist ein Trugschluss. Im letzten Jahr habe ich gelernt, dass es ganz natürlich ist um Hilfe zu bitten und das Freunde sogar gerne helfen.
Diesen Punkt hab ich also schon mal gelernt. Nun arbeite ich dran, mich selbst zu lieben. Und eine Frage an euch: Wie liebt ihr euch selbst? Und fühlt ihr euch auch manchmal schlecht, wenn ihr nur etwas für euch getan habt?

Ist richtige Selbstliebe evtl. das Gleichgewicht zwischen Selbstsucht und Selbstlosigkeit?
Ich finde es richtig, sich um seine Familie und Freunde zu kümmern, grade wenn sie Hilfe brauchen. Es ist ja immerhin ist es ein geben und nehmen. Ich finde es nicht richtig von seinen Freunden zu verlangen mit in unsere eigenen Probleme einzutauchen und ebenso zu verlangen alle Neurosen, die wir alle mit uns rumschleppen mit ebenso viel Eifer zu tragen. Hilfe ist das Eine, an den Problemen anderer Kaputt zu gehen ist das Andere. Das Gleichgewicht muss stimmen.

Also sollen wir alle Seiltänzer sein... Nein das können wir nicht. Seinen wir alle doch alle mal einen Tag komplett selbstlos und einen Tag komplett selbst süchtig. Oder eine Stunde oder einen Moment. Das wichtige ist nur der Wechsel und das Bewusstsein, dass es beides gibt und das man beides sein muss um klar im Kopf zu bleiben. Lernen wir alle Nein zu sagen. Zu anderen und auch zu uns selbst.

Fühlt euch heute alle von mir geliebt und liebt euch heute Abend selbst mit all euren Fehlern und Schwächen.

Schönes Wochenende <3 p="">
Eure Jamie

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