Brauchen wir emotionale Verhütungsmittel?

Wir kennen das alle, wir verlieben uns. Manche weniger, manche mehr. Das mehr ist das was mich zum grübeln brachte. Wir haben heute, zum Glück, die Freiheit uns in den zu verlieben, in den wir uns eben verlieben wollen. Das kann lustig hin und her gehen und ist nicht selten mit Enttäuschungen verbunden. Diese Enttäuschungen sind glaube ich ganz normal. Wir sind die Generation, die sucht und die die Freiheit hat zu suchen.

Aber wir haben auch viel mehr Möglichkeiten andere auszunutzen. Ja, wir alle nutzen Menschen dann und wann aus, aber im normal Fall ist dies auch ein geben und nehmen. Aber heute lernen wir auch schnell, dass "ausnutzen" nicht nur auf die materielle Ebene beschränkt ist. Es gibt bestimmt niemanden unter uns, der nicht mindestens einmal von Freunden oder Partnern emotional ausgenutzt wurde. Aber was meine ich eigentlich damit? Hmmm...
Wir benutzen andere gerne um unser Selbstbewusstsein zu stärken. Dann flirten wir zum Beispiel heftig mit einer Person und machen ihr Hoffnungen, um sie dann eiskalt mit ihrer Verliebtheit stehen zu lassen. Fallen lassen wie eine heiße Kartoffel.
Oder wir bandeln mit vielen möglichen Partnern an um unsere Chancen auf eine feste Partnerschaft zu erhöhen. Das treiben manche soweit, dass mehrere Personen glauben bald mit ihnen zusammen zu sein. Wer als erstes kommt mal zuerst oder ist es doch nur ein Backup, weil man nicht alleine sein will?
Andere gehen vielleicht sehr weit, verlieben sich , lieben vielleicht sogar und drehen dann aus Angst wieder um.
Prinzipiell genießen wir unsere Freiheit und das sollen wir auch, aber oft haben wir keine Grenze mehr und wissen nicht wann wir einem anderen Menschen zu viel Gefühl vermitteln und wir eigentlich nur eine gute Freundschaft im Sinn hatten.

Eventuelle vertrauen wir zu schnell, verlieben uns zu heftig und haben keine Grenzen mehr. Wenn wir zum Beispiel einen One-Night-Stand verlassen, sollte uns nicht nur die Angst vor einer Schwangerschaft oder einer Geschlechtskrankheit begleiten. Sollten wir uns nicht auch fragen, Habe ich da eine emotionale Wunde geschlagen?

Die Generationen vor uns haben für unsere Freiheit gekämpft, wir sollten nun bedenken, dass wir mit dieser Freiheit auch Verantwortung tragen. Wir haben die Verantwortung unser Gegenüber darüber aufzuklären, dass unser Abenteuer nur eine Nacht dauert. Sollten die Erwartungen Gegenüber anders aussehen, geht man getrennte Wege oder das Risiko ein. Wenn wir in eine Beziehung zu anderen Menschen stehen, egal wie gering sie ist, müssen wir bedenken, dass wir auch diese emotional schädigen können.

Noch vor einigen Generationen gab es ein Kastensystem und "Kein Sex vor der Ehe" und den ganzen anderen Blödsinn, der die Menschen von einander fern hält. Aber gab es sie vielleicht aus einem Grund?
Ich denke nicht, dass uns strenge Regeln uns retten,nur geben sie uns zwangsweise Richtlinien, die wir brechen können. Aber wenn Romeo und Julia keinen Mut gehabt hätten, hätten sie den ganzen Blödsinn nicht gemacht. Heute haben wir nicht mehr so große Kraftanstrengung um zu dem Objekt unserer Begierde zu gelangen. Wie beim Sex ist es auch bei den Emotionen, wir haben weniger Hemmungen das Spiel zu beginnen. Aber oft gibt es auch einen Verlierer und das ist nicht immer die Frau mit einer ungewollten Schwangerschaft.

Brauchen wir also heutzutage ein Mittel, dass uns und andere vor ungewollten Emotionen schützt?

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