Die Gesichter eines Timelords

Einige wissen hier bestimmt schon, dass ich seitdem ich zum ersten Mal die TARDIS gehört habe zum Volk der Whovians gehöre. Gestern habe ich mir was gegönnt: Einige meiner Lieblingsfolgen von Doctor Who. Darunter ist - wie sollte es auch anders sein - Der Tag des Doktors.

Und dabei begann ich zu überlegen. Wie würde ich Reagieren, wenn mir vor zehn Jahren zwei verschiedene Versionen meiner Selbst vorgesetzt hätte, als ich eine wichtige Entscheidung treffen musste?
Aber noch viel allgemeiner: Ist ein Timelord mit seinen Regenerationen uns Menschen gar nicht mal so unähnlich?


Ich fühlte mich immer dem Doktor sehr nahe., gefühlsmäßig. Nein ich schwärme nicht so einfach für ihn (vielleicht ein kleines bisschen), aber viel ehr verstehe ich ihn, wenn er immer wieder die Menschen verlassen muss, die er liebt. Eines der schmeichelhaftesten Bemerkungen aus dem letzten Jahr war, dass ich doch so ein bisschen wie der Doktor bin. Wobei das auch sehr traurig ist. Aber im allgemeinen kann ich mich meistens mit den Figuren identifizieren, die Menschen aus Gründen zurücklassen mussten.  Ich denke einige werden mich verstehen.

Und dieses zurücklassen hat mich verändert, mehr als jeder Einschnitt in meinem Leben. Auch beim Doktor ist es doch so, dass er sich einschlägig verändert, bzw. sein aktuelles Ich stirbt und ein neues geboren wird.  Er verändert seine Eigenschaften, mag plötzlich keine Äpfel mehr und hat auch so ein ganz anderer Mensch. Und irgendwie auch nicht. Wir die Zuschauer müssen erstmal damit klar kommen. Ich weiß noch wie irritiert ich war als plötzlich Matt Smith und nicht mehr David Tennant der Doktor war. ~Sorry, ich hab nun mal mit den modernen Staffel angefangen. ~ Bei Eccelstone war ich zwar auch verwirrt, aber da war ich noch nicht so an einen Schauspieler gewöhnt und es war irgendwie auch nicht so hart. Und wie wir, die nur von Außen zuschauen geht es den Companions. So muss es auch unseren Freunden gehen, wenn wir uns plötzlich verändern oder sie uns nach vielen Jahren wiedersehen. Wir sind nicht mehr die selben und irgendwie doch immer noch. Je größer die Zeitspanne zwischen den Begegnungen desto größer das fremde Gesicht. Es ist nicht bei allen so, weil wir uns nicht alle zur selben Zeit und gleich starke Veränderungen durchmachen. Aber manchmal ist das so. Der Doktor ist ja auch erheblich älter als ein durchschnittlicher Mensch.

Und doch macht es Sinn, dass wir uns an bestimmten Punkten in unserem Leben radikal verändern müssen. Diese Veränderung ist nötig um zu überleben. Auch wir ändern unser Gesicht, unser ich. Der Doktor, oder auch alle Timelords, sind die extreme Verkörperung unserer Lebensentwicklungen. Und auch die Tatsache, dass er dies Darstellt war nur ein Produkt der Veränderung im Leben des ersten Doktors,  William Hartnell


Also denken wir an unsere eigenen "Regenerationen" und lernen vom Doktor, dass unsere früheren oder auch zukünftigen Ichs uns vielleicht helfen können schwere Entscheidungen zu treffen.

Macht´s gut!

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